Von der Unmöglichkeit bei deutschem Wein vom Etikett auf Stil und Qualität zu schließen und von der Bedeutungslosigkeit von Appellationen in Deutschland

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Eine Abrechnung mit dem deutschen Wein-(bezeichnungs-)Recht und ein Ausblick in eine (vielleicht) bessere Zukunft. 

 

Du bist Weinanfänger, Weinlaie oder trinkst einfach gern einen guten Wein?

Der nächste kompetente Weinhändler ist weit weg?

Du bist (noch) nicht bereit, das große Trinkerdiplom an der Weinhochschule zu erwerben?

Ich will Dir nichts vormachen und sage es direkt vorab: lass am besten die Finger weg von deutschem Wein. Es ist nämlich unmöglich anhand eines Etiketts auf den Stil oder die Qualität des Weins in der Flasche zu schließen. Jede Flasche ist eine Wundertüte!

Allerdings würdest Du großartige Weine einer großen Weinnation verpassen. Eine Zwickmühle quasi. Es hilft nichts. Such Dir einen kompetenten Händler oder Freund, der sein Diplom bereits mit Erfolg abgeschlossen hat.

Es gibt nur eine Alternative: Du musst Dir zumindest eine Studienreife selbst erwerben, um den von Dir favorisierten Weinstil und die passende Qualitätsstufe herauszufinden.

Ich bin ehrlich, ein Diplom wirst Du nach Lektüre des nachfolgenden Artikels nicht abschließen können. Es kommt auf das Verkosten – also Trinken – und das Kennenlernen zuverlässiger Produzenten an.

Im Folgenden beleuchte ich das deutsche Weinbezeichnungsrecht in zwei Ebenen:

  1. Ich versuche jede wesentliche Angabe des Weinetiketts kurz zu erläutern. Im Unterabschnitt „Was bedeutet das beim Kauf eines Weins?“ findest Du Anhaltspunkte, die Dir helfen können, Deinen Weinstil trotz der dürftigen Aussagekraft des Etiketts zu finden. Für den Erwerb einer kleinen Trinkerstudienreife reicht die Lektüre dieses Teils.
  2. Bei dem einen oder anderen Aspekt, der aus meiner Sicht unlogisch ist oder einem konsistenten System im Wege steht, ziehe ich noch mal kräftig vom Leder, gebe zusätzliche Erläuterungen und vertiefe meine Kritik in den entsprechenden Abschnitten. Das ist auch etwas für Leser, die ihr persönliches Weindiplom bereits mit Erfolg abgelegt haben.

In den meisten aufklappbaren Kapiteln findest Du Registrierkarten/Tabs mit den jeweiligen Detailinformationen – auf mobilen Endgeräten mit kleinem Bildschirm solltest Du zumindest im Querformat lesen.

Genug der Einleitung, viel Spaß beim Schmökern.

 

Alle Erläuterungen verweisen auf die beiden Beispieletiketten:

Links: für einen Qualitätswein bzw. Prädikatswein bzw. einen Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) (häufigster Fall)

Rechts: für einen Landwein bzw. Wein mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) (seltener Fall)

Wichtig: Der Winzer ist nicht verpflichtet, vollständige Angaben auf dem vorderen Etikett der Flasche zu machen. Das Rückenetikett ist in den meisten Fällen das, was die vollständigen Angaben enthält.

Beispieletikett Qualitätswein bzw. Prädikatswein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Angaben zu Nährwerten und Zutaten auf Weinetiketten – sinnvoll oder unsinnige Bürokratie? - wegezumwein.de - Deutsche Weine und europäische Weine

    […] Die Nährwertangaben machen aus meiner Sicht durchaus Sinn. Der Restzuckerwert ist für viele Weintrinker eine wichtige Information, um den Geschmack eines Weins besser einschätzen zu können. Auch wenn Profis entgegnen werden, dass das nur eingeschränkt möglich ist und zumindest auch ein Säurewert benötigt wird. Dem stimme ich auch grundsätzlich zu. Dennoch finde ich es manchmal gut zu wissen, ob ein Süßeeindruck im Geschmack eines trockenen Weines eher vom Alkohol, Restzucker oder vom Extrakt herrührt. Da ich künftig dann 2 Werte habe, dürfte die Einschätzung etwas leichter fallen. Über die weitgehende Definition von “Trocken” im Weinrecht habe ich mich hier schon aus…. […]

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