G&M, Eichelmann, Fallstaff und Co. haben alle ihre Bewertungschemen.
Meist spielt sich das in einem 20er oder 100er Raster ab, bei dem die untere Hälfte eigentlich gar nicht verwendet wird.
Ist das wirklich objektiv?
Ich würde die Frage mit Jein beantworten.
Ja, weil mir die Punkte bei meiner bisherigen Weinwahl schon geholfen haben.
Nein, weil ich bei einigen Weinen die Bewertung nicht ganz nachvollziehen kann. Sowohl bei hoch bewerteten Weinen, die mir persönlich nicht so gut gefallen, als auch bei eher gering bewerteten Weinen, die ich persönlich höher einschätzen würde.

Soll ich hier auch so etwas einführen? Ich glaube nicht. Ich bin kein Profiverkoster, sondern ganz privater Weinenthusiast.

Aus meiner Sicht gibt es nur wenige Profis, die in der Lage sind, ganz konsequent und nach gleichen Kriterien alle verkosteten Weine sicher einzuschätzen – und genau diese Konstanz kann ich bei meinem Erfahrungshorizont nicht immer bieten.
Ich habe mich daher entschlossen, hier nicht mit den üblichen Punkten zu arbeiten, sondern nur ein PGV – Preis-Genuss-Verhältnis anzugeben. Das ganze ist eine rein subjektive Einschätzung, mit der ich, zusammen mit einem ungefähren Preis, meine Einschätzung angebe, ob sich der Kauf lohnt. Ich versuche dabei ähnliche Weine zu vergleichen, sofern möglich auch im lokalen Kontext. D. h., dass ein Steillagenwein aus Klingenberg am Main etwas mehr kosten darf, als einer ähnlicher Qualität aus einer flachen rheinhessischen Lage. Wer mir dennoch Punkte entlocken möchte, kann mich gern insbesondere zu aktuelleren Weinen anmailen. Ist ja nicht so, dass ich keine Verkostungserfahrung hätte…

Da ich mir vorgenommen habe, keine Verkostungsnotizen hier zu veröffentlichen, wenn mir der Wein nicht schmeckt, hat ein schlechtes PGV nichts damit zu tun, dass der Wein nicht schmeckt oder fehlerhaft ist.

Auch sollte dem Leser klar sein, dass ein von mir hoch gelobter 7 EUR Gutswein mit einem PGV günstig nicht mit einem 25 EUR Lagenwein oder Großen Gewächs vergleichbar ist, der definitiv einer anderen Liga angehört.

Jeder Wein hat seine Zeit…

Teuer = Der Wein ist aus meiner Sicht um einiges zu teuer.
Kein Schnäppchen = Im Vergleich mit der Konkurrenz preist der Winzer selbstbewusst.
Angemessen = Aus meiner Sicht fair bewertet – kaufen!
Günstig = Toller wein für wenig Geld – auf jeden Fall kaufen!
Schnäppchen = der Winzer sollte mal die Preise erhöhen.

 

Um besser einschätzen zu können, in welchen Anbaugebieten ich bisher tiefere Erfahrungen sammeln konnte, mal ein Auszug meiner Kellerstatistik (Stand 11/2023).

Weine folgender Anbaugebiete wurden seit 2013 zu Hause getrunken oder harren im Keller aus:

Deutschland 83,1%

Ahr 0,4%
Baden 4,6%
Franken 25,5%
Hess. Bergstr. 1,4%
Mittelrhein 0,2%
Mosel 10,5%
Nahe 3,3%
Pfalz 15,7%
Rheingau 7,8%
Rheinhessen 9,1%
Saale-Unstrut 1,1%
Sachsen 1,2%
Württemberg 2,2%

Österreich 9,8%

Sonstiges vorw. europ. Ausland 7,1%

 

Jahrgänge

2022 0,5%
2021 2,1%
2020 4,6%
2019 7,6%
2018 11,1%
2017 9,4%
2016 11,1%
2015 11,2%
2014 9,3%
2013 9,4%
2012 10,6%
2011 5,2%
2010 1,4%
2009 1,8%
2008 0,9%
2007 0,6%
Älter 3,0%

 

Rebsorten

Riesling 33,8%
Silvaner 14,0%
Spätburgunder 12,2%
Cuvees 8,3%
Weißburgunder 3,7%
Chardonnay 3,6%
Blaufränkisch 3,4%
Sauvignon Blanc 2,4%
Grüner Veltliner 1,8%
Scheurebe 1,7%
Grauburgunder 1,6%
Sangiovese 1,4%
Portugieser 1,2%
Frühburgunder 0,9%
Sonstige 9,9%