Zehnthof Luckert, Franken – Sulzfelder Sonnenberg Silvaner Gelbkalk trocken 2014

Veröffentlicht in: Meine Weinfavoriten, Verkostung | 2

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Update 02.11.22

Das war sie nun, die letzte Flasche. Traurig irgendwie, immerhin ist das der Wein, den ich bislang am konsequentesten über einige Jahre begleitet habe. Immer wieder hat er sich ein wenig verändert, aber bis auf die kurze Abtauchphase 2017 ist er sich immer treu geblieben. Danke für die schönen Geschmackserlebnisse.

 

In der Nase kalkige Mineralität und Walnüsse. Ein wenig Blütenhonig und Quitte. Dazu im Hintergrund Kräuter und etwas gemüsige Noten.

Im Mund viel feine, kalkige Mineralität und kräutrige, etwas grünholzige Noten und Kräuterwürze. Deutlich Walnuss. Er bleibt elegant. Dazu eher im Hintergrund minimal Honig und ganz wenig Birne und Orange. Säure bestens eingebunden. Im langen Abgang bleibt die Mineralität.

Immer noch großartig, zwar mit gewissen Reifenoten, aber noch nicht wirklich alt.


Update 04.11.2021

In der Nase ist der Kalk zurück und steht wieder deutlich vor dem Honig. Die floralen Noten scheinen verstärkt, dazu gibt es Quitte und Ananas sowie Kräuter.

Im Mund sticht die Mineralität ebenfalls wieder die Würze. Er bleibt nobel und elegant, die schöne Säure sticht vielleicht wieder etwas mehr hervor. Dazu eher im Hintergrund minimal Honig und ganz wenig Birne und Apfel. Im langen Abgang kommt zur bleibenden Mineralität dann die Kräuterwürze, die beim letzten Mal wohl noch präsenter war.
Immer noch ein Traumsilvaner. Immer noch jung. Leider schon die vorletzte Flasche.

Update 03.07.2019

In der Nase werden die Honignoten intensiver, die Frucht verschiebt sich in Richtung reifes Steinobst, dazu sind florale Noten aufgetaucht.

Im Mund immer noch extrem fein und würzig. Auch hier vom Apfel nicht mehr allzu viel zu schmecken. Viel süße Birne und etwas Steinobst. Orangenschale und eine zitrusfrische Säure. Mit zunehmender Luft auch wieder kalkige Mineralität.

Wunderbarer, langer Abgang, der die feine Würze am Gaumen zurück lässt.

Kein Teenager mehr und doch weiter hervorragend und jung.


Update 01.08.2017

Er ist wieder da! Noch Anfang des Jahres war er weg. Im Urlaub oder so. Da hatte ich eine Flasche, die nicht der Rede wert war. Eher flach und eindimensional. Aber er ist ja wieder da und in bester Verfassung. Mit etwas mehr Schmelz und Extraktsüße, dafür ein bisschen weniger Kalk. Der Apfel ist noch etwas reifer geworden und ein Hauch Birne ist dazu gekommen. Ansonsten: Präzise, lang und sehr würzig. Ich freu mich… Spitzenklasse!

Originalbeitrag vom 18.04.2016:

Der Silvaner Gelbkalk der Luckerts wächst in der Lage Sonnenberg, wo der Muschelkalkuntergrund von Gelbkalkbänken durchzogen wird. Die Reben sind 36 – 44 Jahre alt. Das Weingut ist bio-zertifiziert. Gemäß der auf der Internetseite des Weinguts verfügbaren Informationen ist der Ertrag auf ca. 45 hl / ha beschränkt. Der Wein wird durch Handlese geerntet, mit weinbergseigenen Hefen vergoren und im traditionellen Doppelstückfass  aus Spessarteiche ausgebaut.

Den Wein hatte ich letzten November auf einer kleinen Frankenrundfahrt das erste Mal verkostet und erworben. Auf der Tour hatte mich dieser Wein am meisten begeistert. Deswegen hab ich dann letztens auch nochmal einfach blind etwas nachbestellt, da ich glaube, dass es sich lohnt, den Wein einige Zeit zu begleiten.

Nun habe ich endlich mal ein Fläschchen geöffnet und bin gespannt, ob er das Versprechen hält.

Ich habe den Wein karaffiert und mit reichlich Luft aus einem großen Rotweinglas getrunken.

Im Glas präsentiert er sich intensiv goldgelb.

Extrem kräftige und würzige Nase – dicht, kalkig, ganz zart harziges frisches Holz, sehr reifer Apfel und etwas Honig.

Im Mund schön trocken, auch hier extrem kalkig und sehr würzig und mineralisch. Weich, durchaus cremig, aber sehr präzise und kein bisschen fett, diffuse Idee von gelben Früchten. Schöne Säure, die das ganze extrem saftig macht. Toller, trockener und langer Abgang.

Ich will auch noch darüber sprechen, was der Wein gegenüber vielen anderen Silvanern der “gehobenen Mittelklasse” eben nicht hat: keine gemüsigen Noten, die Silvaner eher fett und plump erscheinen lassen. Keine Birne, sondern eher Apfel und keine übermäßige Extraktsüße, was ihn schlanker und sehr elegant macht. Ein Traum der Wein.

Wie gut, dass ich nochmal nachbestellt habe und so noch einige Flaschen im Keller habe.

Ca. 15,00 EUR / PGV günstig bis Schnäppchen

Analysewerte: Alkohol: 12,5 % vol., Restzucker: 1,8 g / l, Säure: 5,4 g / l

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