Heute wurde zur Feier des ersten Schnees des Winters ordentlich aufgetischt. Rehgulasch, Portweinrotkraut, Spätzle. Dazu musste es auch ein entsprechend kräftiges, weiniges Gegengewicht geben. Ich entschied mich für einen Frühburgunder vom Centgrafenberg. Am Ende ging es wieder etwas hektisch zu. Zwanzig Minuten vor dem Essen habe ich den Schraubverschluss aufgedreht und mit dem Essen in die großen Schott Zwiesel Pure Bordeaux Pokale geschenkt. Und Prost. Ohje, da war plötzlich ganz viel karamellisierte Trockenpflaume,sowohl in der Nase als auch im Mund. Ziemlich alt und fast schon penetrant. Das war jetzt kein Beinbruch, aber die Vermutung lag für mich nahe, dass der Wein sich bereits auf dem absteigenden Ast befand. Und dass fand ich schon sehr verwunderlich für einen 2011er Bürgstadter Frühburgunder.
Aber ich habe mich getäuscht. Man lernt ja nie aus. Etwas Luft und schwupps, hinfort mit der ledrigen Pflaume und Platz für frische Jugend:
In der Nase Kirsche, schwarze Johannisbeere, Röstaromen, etwas Vanille und nur noch einen winzigen Hauch Trockenpflaume.
Im Mund noch mehr Johannisbeere, dicht aber nicht sehr komplex, recht kräftige Tannine, eine gute Portion geröstetes Holz und einen Hauch Karamell ganz ohne Pflaume. Ordentlicher, mittellanger Abgang.
Ein guter Wein, wenn auch ein etwas kräftiger Holzeinsatz.
Ca. 13,50 EUR / PGV angemessen bis kein Schnäppchen
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