Bischel, Rheinhessen – Sauvignon Blanc Reserve trocken 2017

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Bischel, Rheinhessen - Sauvignon Blanc Reserve trocken 2017 1Die Weine des Weinguts Bischel lernte ich vor ca. 3 Jahren kennen, wo mir ein paar reifere 2011er Rieslinge in meinen Einkaufskorb hüpften. Das Kennenlernen endete äußerst positiv, sodass ich das Weingut auf Verkostungen stets im Blick behielt und mir aus dem 2016er Jahrgang auch ein paar Flaschen in den Keller legte.

Anfang dieses Jahres ertöte dann der Paukenschlag: Das Weingut Bischel wurde in den VDP aufgenommen. Eine Mitgliedschaft im Club der führenden Winzer Deutschlands kann man sich dabei nicht erkaufen. Die bestehenden Mitglieder des Regionalverbandes laden Kollegen, von deren Qualität sie überzeugt sind ein, Mitglied im VDP zu werden. Mich freut es sehr, dass die Familie Runkel in diesen Kreis aufgenommen wurde.

Am Freitag kaufte ich nun zufällig im bestsortiertesten Edeka in der Region unseren Wochenendeinkauf ein. Ich mach das eigentlich ungern, da der Einkauf dort immer besonders teuer wird. Unter anderem weil ich es nicht schaffe, durch die sehr gut sortierte Weinabteilung zu gehen, ohne wenigstens ein Fläschchen mitzunehmen.

Da wir für den Samstag ein Fischgericht geplant hatten und ich das Weingut Bischel nochmal einem „Härtetest“ unterziehen wollte, landete der 2017er Sauvignon Blanc Reserve im Einkaufswagen. Der Härtetest ist hierbei ein ganz persönlicher, da für mich die Rebsorte Sauvignon Blanc eher schwierig ist und die Weine hieraus entweder zu plakativ fruchtig oder zu gemüsig und Paprikagrün erscheinen. Ergo: Wer einen Sauvignon Blanc macht, der mir gefällt, hat definitiv meinen persönlichen Winzerhärtetest bestanden.

Das Wort „Reserve“ auf dem Etikett eines Sauvignon Blancs assoziiere ich meist mit einer sehr holzbetonten, eher warmen und etwas opulenten Stilistik. Auch wenn hier Puristen vielleicht die Nase rümpfen – für mich passt das ganz gut zur Rebsorte und in diesem Kontext war ich guter Dinge, dass der Wein den „Härtetest“ bestehen würde.
Final bestand er diesen Test auch mit Bravour, jedoch etwas anders, als ich mir das vorgestellt hatte:

Relativ grün würzige Nase, Paprika, nussige Noten, im Hintergrund dunkle Früchte, feine und kalkige Mineralität.

Im Mund dicht mit einem ganz feinen Gerbstoffgerüst, enorm saftige Säure, eher dunkle, angenehm zurückhaltende Frucht. Schöne, ganz leicht rauchige Würze, dennoch eher helle Mineralität. Eine Prise Salz.

Recht langer, schöner und würziger Abgang.

Stilistisch ist das deutlich weniger „Reserve“ als ich das erwartet hätte. Der Holzeinsatz ist gekonnt und fein, mit mehr Luft verschiebt sich die Aromatik noch etwas mehr in Richtung der Fruchtkomponenten, bleibt aber immer unaufdringlich. Der Wein schmeckt reif, eher kraftvoll aber keineswegs opulent und überladen sondern frisch, fordernd und mit schönem Trinkfluss.

Hervorragend!

Ca. 19,00 EUR / PGV angemessen bis günstig

Achja, dazu hatten wir Wildlachs auf Risotto und einer Dill-Sabayon. Das passte bestens!

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