Lemberger ist nur in Württemberg durch den VDP als “Großes Gewächs” anerkannt und ist mit dem Frühburgunder an der Ahr die einzige GG Ausnahme zum in den meisten Gebieten zugelassenen Spätburgunder. Manch Weinnerd rümpft sowieso die Nase, wenn andere Rebsorten als Riesling und Spätburgunder “Großes Gewächs” werden. Beim Lemberger bin ich persönlich da absolut entspannt. Auch wenn meine Erfahrungen in Württemberg eher begrenzt sind, ist das, was im österreichischen Burgenland aus der Rebsorte als Blaufränkisch gekeltert wird in den Spitzen absolut GG würdig. Insofern war ich auch hier guter Dinge:
Erdige, würzige Nase. Ganz wenig süße Kirsche, etwas getoastetes Holz.
Im Mund dicht und konzentriert. Feinsandiges Tannin, schöne Säure. Eine kühle Frucht nach schwarzen Beeren und Hagebutte. Etwas Karamell, Walnuss und Lakritze aber auch pilzige bzw erdige Noten. Ist straight und nicht breit. Erst mit Luft tritt eine anfängliche Ruppigkeit ganz zurück und der Wein wird sehr elegant.
Schöner, langer und etwas antrocknender Abgang.
Toller Wein und definitiv GG würdig.
Ca. 30,00 EUR / PGV angemessen
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