Anlässlich des Fests der offenen Höfe waren wir vor zwei Wochen in Bissersheim. Schön war es, bei Kaiserwetter durch die kleine Ortschaft zu schlendern und hier und da ein Glas Wein zu trinken. Außerdem war es eine gute Gelegenheit das Gesicht hinter einem Wein kennen zu lernen, der im Handel gekauft den Weg in meinen Keller gefunden hatte. Auf der Terrasse des Weinguts Wageck kostete ich zunächst einen eher kargen aber spannenden Riesling und beim organisieren der aktuellen Preisliste bemerkte ich, dass die Terrasse zwar voll war, der Verkostungsraum aber nicht.
Also gingen wir zum Abschluss nochmal rein, um vielleicht die Möglichkeit zu bekommen, die Lagenrieslinge zu verkosten. Das ganze artete dann allerdings – im positivsten Sinne – etwas aus. Thomas Pfaffmann wies darauf hin, dass die eigentliche Spezialität des Weinguts die Burgunder seien und da wir die Frage, ob wir Zeit hätten bejahten, ging es also dort los. So kosteten wir hervorragende Weißburgunder und Chardonnays, gingen dann zu super spannenden Lagenrieslingen über und kamen dann auch noch an den Spätburgundern vorbei, die vom Gutswein an eine Wucht waren. Saustark auch, dass Thomas Pfaffmann echte Leidenschaft und viel Expertise ausstrahlt und jede Menge zu den Weinen erzählte.
Natürlich wanderte am Ende des Tages die eine oder andere Flasche in den Kofferraum. Zu jung aber, um sie gleich zu trinken. Da ist es gut, noch den 2012er im Keller zu haben, der übrigens noch nicht ganz im aktuellen Stil des Hauses vinifiziert wurde.
Das erste Probeschlückchen zeigte heute Abend aber, dass auch der 2012er noch ziemlich jung ist und Luft im Dekanter brauchen konnte. Mit viel Luft wurde er dann ein schönes Trinkvergügen:
Erdig würzige Nase. Dunkle Beeren, Pfeffer und etwas Eukalyptus.
Im Mund sehr dicht, schöne und recht kräftige Säure. Verhaltene Frucht in Richtung Sauerkirsche. Im Hintergrund dann etwas grünes Holz, kräutrige und erdige Töne. Kalkige Mineralität. Recht kühler Stil gerade für die Pfalz. Schöner, langer Abgang.
Gefällt mir sehr gut, wobei die aktuellen Jahrgänge nochmal etwas mehr versprechen.
Ca. 15,90 EUR / PGV angemessen
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