Grauburgunder ist langweilig! In den Social Web-Weinnerdkreisen wird diese Aussage von einigen Weinfreunden als Gesetz betrachtet. Ganz falsch ist das natürlich nicht, gibt es doch viele sehr behäbige, fette und süße Grauburgunder, bei denen nur wenig Trinkfluss aufkommen mag.
Ausnahmen bestätigen aber wie immer die Regel. Und dieser Wein ist definitiv eine solche Ausnahme. Auch wenn ich mir bei Rudolf May grundsätzlich keine Sorgen mache, was übergroße Behäbigkeit und Zuckerschwänzchen angeht, hat mich der Wein aber gerade im Kontext des eher warmen 2015er Jahrgangs dann trotzdem aufgrund seiner Feinheit auf der damaligen Jahrgangspräsentation im Weingut sehr positiv überrascht. So sehr, dass ich ein paar Flaschen mitgenommen habe:
Recht kräftige, gewürzige Nase. Kalte, steinige Mineralik, etwas reif süßliche Birne, grüner Pfeffer.
Im Mund dicht und kraftvoll aber nicht breit. Eher kühle Aromatik. Kaum Frucht. Recht kräftige und saftige aber bestens eingebundene Säure. Salzig steinige Mineralität. Etwas Pfeffer, im Hintergrund gemüsige Noten. Leichtes Bitterl am Gaumen. Schön trocken.
Klarer, schöner und recht langer Abgang.
Einfach sehr gut gelungen!
Ca. 12,00 EUR / PGV angemessen
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