Vor ein paar Jahren fanden wenige Flaschen des “Dorf” Spätburgunder von Andreas Durst in meinen Keller. Ob der Name Dorf jetzt mit Ortswein assoziiert werden soll oder ob es sich bei dem Spätburgunder eher um einen Gutswein handelt weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist der Wein der Einstiegsspätburgunder von Andreas Durst. Am Ende ist die Kategorie aber nun auch vollkommen egal, wenn der Wein schmeckt.
Eine Besonderheit stellt die Jahrgangslosigkeit des Weins dar. Ich meine mich zu erinnern, dass ich hier eine Cuveé aus Wein des Jahrgangs 2012 und 2013 im Keller habe – damit darf weinrechtlich keine Jahrgangsangabe aufs Etikett.
Wie immer sollten Andreas Weine gut gelüftet werden. So zum spontan aufreißen und trinken eignen sich die eigenwilligen Kreationen häufig eher nicht. Belüftet ist der Wein aber auf jeden Fall eine echte Empfehlung:
Intensive würzige und ledrige Nase. Etwas süße Kirsche und Himbeere. Zimt und Piment. Im Hintergrund etwas Rauch und Klebstoff.
Im Mund deutlich straighter als die eher warme Nase vermuten lässt. Straffe Säure, feine Frucht nach Kirsche und schwarzer Johannisbeere. Mürbes, eher feines Tannin. Auch wieder ledrige Noten, schwarzer Tee und etwas Holz. Am Gaumen etwas antrocknende Bitternoten.
Schöner, klarer und mittellanger Abgang.
Zusammengefasst: Kein ganz eleganter Vertreter, aber ein für die Kategorie recht komplexer. Die Bitternoten lassen ihn etwas rustikaler erscheinen, als er es sonst verdient hätte.
Toller Trinkfluss.
Ca. 11,00 EUR / PGV angemessen bis günstig
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