Vor einigen Wochen waren wir vor Ort im Weingut Riffel. Bei einer Veranstaltung unter dem Motto “Weinspüren mit Erik” hat uns Hausherr Erik Riffel ausführlich und unterhaltsam den Prozess von der Ernte der Weine bis in die Flasche erläutert und wir hatten Gelegenheit gärende Weine aus dem Tank im Vergleich mit ihren Älteren Geschwistern aus der Flasche zu verkosten. Das war schon eine sehr spannende und lehrreiche Erfahrung, da sich die Weine aus dem Tank – selbst wenn Sie sich am Ende der Gärung befinden – schon allein durch die Hefe signifikant vom fertigen Endprodukt unterscheiden. Natürlich nutzten wir die Gelegenheit, auch ein paar Flaschen mit nach Hause zu nehmen.
Besonders gespannt war ich auf den maischevergorenen Silvaner. Der Wein wurde 14 Tage auf der Maische vergoren und dann für ein Jahr auf der Vollhefe im Barrique gelagert. Wir haben es also mit einem Orange Wein zu tun. So musste kürzlich die erste Flasche dran glauben:
Kräuterwürzige Nase mit Quitte und Orangenschale, im Hintergrund etwas Tabak, grünes Holz und Rauch.
Im Mund eine feine Zitrusfrucht, wunderbare Kräuterwürze. Etwas nussig und buttrig. Schöne, frische Säure. Steinige Mineralität. Ganz weiches aber dichtes Gerbstoffgerüst, etwas Pfeffer, Kümmel und Salz.
Schöner, würziger und langer Abgang.
Der Wein hat eine enorme innere Spannung, die sich aber eher gezähmt und zurückhaltend zeigt. Dadurch wirkt er nie fett oder zu sehr vom Holz beeinflusst und zeigt wunderbar seine großartige komplexe Kräutrigkeit und Würzigkeit. Wirklich eigenständig und trotzdem großes und lagerfähiges Silvanerkino. Hervorragend!
Ca. 24,50 EUR / PGV angemessen
Schreibe einen Kommentar