Ich war bereits auf einigen Jahrgangsproben von Peter Jakob Kühn und habe dort sympathische Menschen und tolle, junge Weine kennengelernt. Dementsprechend habe ich seit dem Jahr 2014 auch das eine oder andere gekauft. Gleichzeitig hatte sich die eine oder anderer reifere Flasche in meinem Keller angesammelt. Leider konnten diese mich aber nie überzeugen. Eine verhexte Sache, liest man doch gleichzeitig in den Social Media Kanälen immer wieder von hervorragenden Erfahrungen auch mit reifen Peter Jakob Kühn GG. Am Ende bleibt es unklar, warum das bisher so war, vielleicht waren es immer mäßig gut gelagerte Flaschen. Entsprechend gezaudert habe ich daher auch beim Öffnen der ersten Flasche des 2014er Jahrgangs. Glücklicherweise war das vollkommen unberechtigt. Um es vorweg zu nehmen – Der Wein ist einer der besten Rieslinge, die ich je getrunken habe:
Recht kühle, tief kräutrig florale Nase mit süßen, überreifen Früchten, Kurkuma, nassem Stein und etwas Tabak.
Im Mund tief mineralisch mit Kalk und Salz, herbe, kühle aber gleichsam reife gelbe Frucht, wieder Tabak. Feine, aber frisch saftige Säure. Focussiert und straff. Etwas grüner Tee, kräutrige Noten, süße Vanille, eine curryartige Würze, im Hintergrund erdige Nuancen, Hefe und etwas Kandis.
Langer, kalkig mineralischer Abgang mit minimal antrocknendem Gerbstoff am Gaumen.
Der Wein ist tief dicht und komplex ohne schwer zu sein. Die fordernde kalkig mineralische Saftigkeit erinnert an guten Chardonnay. Im Kontext mit dem eher schwierigen Jahr 2014 noch unglaublicher, wie ausgewogen, fokussiert und gleichzeitig reif der Wein ist. Ein Meisterwerk, das mich dazu veranlasst hat, meine letzte Flasche 2010er einer baldigen Verkostung zuzuführen.
Ca. 33,00 EUR / PGV angemessen bis günstig