Heute Abend geht es mal wieder nach Österreich. In die schöne Steiermark. Das ist immer eine gute Idee, aber warum ausgerechnet Sauvignon Blanc? Mag ich doch nicht. Aber da es immer Zeit ist, den eigenen Horizont zu erweitern und mehrere Social Media Freunde, deren Weinkenntnisse ich sehr schätze, den Wein wärmstens empfiehlen, bin ich schwach geworden. Und von wem sollte man Know-how in Sachen Sauvignon Blanc nur mehr erwarten, als von den Steirern.
Der Wein braucht auf jeden Fall Luft, Zeit und ein großes Glas, dann zeigt er, was er kann – und das ist ziemlich viel:
Dunkel würzige und kräutrige Nase. Nussig, etwas hefig, Tabak. Im Hintergrund überreife Mango, Drachenfrucht und Erdbeere.
Im Mund ein wenig überreifes Obst, dass aber in keinster Weise süßlich wirkt. Würzig. Dichte, klare, tiefe Mineralität – fast zum kauen. Im Hintergrund ein Hauch Holzwürze und gemüsige Noten. Feines Gerbstoffbitterl. Feine Säure, Zug ohne Ende. Trocken saftiger aber eher mineralisch neutraler und sehr langer Abgang.
Das ist absolut großartig,was Christoph Neumeister hier in die Flasche gebracht hat. Und das sag ich als großer Sauvignonkritiker. Und es ist ein ungeschminkter Sauvignon noch dazu. Alle anderen Sauvignon, die mir bisher gefielen waren eher geschminkt. Mit Holz und ungestümer Kraft zum Beispiel. Hat der Wein hier nicht. Er ist glasklar, elegant und zumindest in Anklängen und besonders in der Nase ganz typisch, wirkt aber nie aufgesetzt, sondern die Aromatik wird ganz einfach ein Teil der Würze des Weins. Wow.
Ca. 29,00 EUR / PGV angemessen
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