Am Samstag war es soweit: Das Experiment gereifter Riesling wurde gestartet.
Ich war sehr gespannt auf den 2006er Riesling des Weinguts Höfler in Alzenau Michelbach. Bei der Flasche handelt es sich quasi um einen Vorgänger der großen Gewächse des Hauses. Obwohl der Apostelgarten aufgrund der besonderen Bodenbeschaffung – relativ einzigartig in Franken – tolle Rieslinge hervorbringt und das 2011er Große Gewächs hervorragend war, war ich mir nicht sicher, welche Art von Erlebnis mich hier erwartet. Jedenfalls hatte ich noch keinen Weißwein getrunken, der annähernd so “alt” war, wie dieser. Und die jenigen, die ich bisher mal im Keller vergessen hatte, waren schon nach 5 oder 6 Jahren kein Genuss mehr gewesen.
Aber nun genug der Vorrede:
Im Glas zeigt der Wein eine kräftige Säure, aber keine allzu goldene Farbe.
In der Nase dann definitiv gereifter Riesling – leichte Petroleumnoten und Zitrusfrüchte – aber keineswegs unangenehm, sondern eher fordernd.
Im Mund ist der Wein dann taufrisch, Apfel, Pfirsichnoten und Dosenmandarine dominieren. Der Wein präsentiert sich kräftig und komplex aber elegant. Säure ist noch genug vorhanden. Der Abgang ist lang.
Wow ein toller Wein und ein Beweis dafür, daß Rieslinge guter Qualität einige Jahre reifen dürfen und dabei ggf. noch gewinnen.