Unser Spitzname des Rottlands ist “Berg Lampenöl”, weil der Geschmack der meisten bisher aus der Lage gekosteten Weine mehr oder weniger stark daran erinnert. Das ist gar nicht negativ gemeint, zumindest dann nicht, wenn die Note nicht zu dominant wird.
Meine letzte Begegnung mit Weinen von Georg Breuer hatte ich anlässlich des Saarrieslingsommers im August. Die dort gezeigten Weine waren durch die Bank klasse, so dass ich unbedingt wieder in Ruhe etwas Reiferes probieren musste. Gerade auch weil mein erster Breuer in 2015 nicht ganz so meinen Geschmack traf. Beim erneuten Lesen meiner damaligen Beschreibung war ich doch überrascht ob meiner kritischen Wortwahl.
Aber ich bin nun 3 Jahre weiter und habe jede Menge Trinkerfahrung gesammelt, was es umso spannender macht, den Folgejahrgang nun zu kosten:
Reife, sehr würzige Nase mit süßen gelben Früchten und Orange. Dazu Kalk, nasser warmer Stein und florale Rosennoten.
Im Mund eine ganz feine süße Frucht aus Pfirsich und Apfel, kraftvoll aber nicht dick. Verspielte, warme kräutrige Würze und eine kräftige aber ganz reife Säure. Steinige und salzige Mineralität. Langer, schöner und glasklarer Abgang.
Kein Lampenöl und einfach nur sehr schön und vielschichtig. Braucht aber viel Zeit und Luft, bis dass er richtig strahlt.
Ca. 30,00 EUR / PGV absolut angemessen
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