Das Weingut Balthasar Ress ist einer der absoluten Spitzenbetriebe im Rheingau. Und das eben nicht als reiner Bewahrer einer alten Tradition, sondern dank Betriebsleiter Dirk Würtz quasi als ein Innovationsführer, der mit seiner großen Strahlkraft sicher einen großen Anteil daran hat, dass der Rheingau in den letzten Jahren etwas aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist. Was neben den höchst zu bewertenden Spitzen mir jedes Jahr besonders auffällt, sind die Ortsweine, die in ihrer Strahlkraft und Vielschichtigkeit ihres gleichen suchen. Dies gilt genauso für die 2017er, die ich in auf dem Frankfurter Riesling Tag verkostete wie für den 2015er hier:
Sehr würzige, leicht süßliche Nase mit Kokos, floralen Noten gelben Früchten und roten Beeren.
Im Mund eine dichte, spezielle, spannende und mineralische Würze in Richtung Kreide, Eisen und Feuerstein, deren festes Gerüst sicher auch durch eine gewisse Maischestandzeit verstärkt wird. Aber auch Leder und Tabak. Frucht nach rotem Apfel, Orangenschale und roten Beeren. Gute aber nicht spitze Säure. Ein Wein mit viel Grip und Zug, der trotz seiner Komplexität nicht breit erscheint. Zudem gewinnt er mit Luft und wird feiner. Die Frucht tritt in den Hintergrund und die Würze wird klarer und strahlend. Schöner, mittellanger Abgang.
Ganz klar, mehr als ein Ortswein bieten muss. Stark!
Ca. 11,00 EUR / PGV günstig
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