Reichsgraf von Kesselstatt, Mosel – Brauneberger Juffer Sonnenuhr Riesling GG 2011

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Die Weine des Weinguts Reichsgraf von Kesselstatt kenne ich hauptsächlich durch Verkostungen im Rahmen des SaarRieslingSommers und meine Trierbesuche. Es ist für mich hier quasi Pflichtprogramm in der Weinstube des Weinguts am Trierer Domplatz einzukehren. Ich könnte hier jetzt in Begeisterungsstürme ausbrechen. Die angebotenen Weine sind zwar vielleicht nicht immer die größten des Anbaugebiets, das gereichte Essen nicht die ausgefuchsesten Kreationen, die Preise nicht die günstigsten der Stadt. Aber das Gesamtpaket passt einfach. Es gibt wenig schöneres als an einem Sommerabend an diesem historischen Ort mit Blick auf die Domtürme die eine oder andere Flasche leichten Kabinett zu trinken und dazu eine schöne Brotzeit zu essen. Ganz einfach und ganz wunderbar.

Heute gab es dann mal Reichsgraf zuhause und im Winter. Ich bin gespannt:

Das Weingut besitzt in der Lage Braunerberger Juffer Sonnenuhr nur 1/4 Hektar. Insofern ist es schon bewundernswert, dass das Weingut die Trauben hier zu einem eigenständigen Großen Gewächs werden lässt und den dafür sicher bestehenden immensen Aufwand für die kleine Menge nicht scheut.

Düstere Nase mit deutlicher Schiefernote, sehr süße gelbe Früchte, erdige Töne, Gewürze und warmer Stein.

Im Mund sehr weich, kandierte gelbe Frucht spielt nur eine untergeordnete Rolle. Schiefer, Kalk, grünes Holz, Erde, Gewürze und einen Hauch Lakritz. Etwa in der Reihenfolge. Die Säure könnte etwas präsenter sein, das würde den Wein etwas lebendiger machen. Zumal er sonst alles andere als tot ist: fortgeschrittene, petrolige Reifenoten sind nicht vorhanden. Der Wein ruht leicht gereift in sich und zeigt sich harmonisch und elegant. Der Abgang ist lang, fein und trocken. Das gefällt mir gut – insbesondere die tiefen, düsteren Nuancen. Der Wein ist eigenständig und moseltypisch aber eben auch keine Schieferbombe. Top!

 

ca. 24,30 EUR / PGV angemessen

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