Peter Jakob Kühn, Rheingau – Mittelheim St. Nikolaus Riesling 3 Trauben trocken 2010

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Peter Jakob Kühn, Rheingau – Mittelheim St. Nikolaus Riesling 3 Trauben trocken 2010Update Januar 2022:

Lang bin ich im Keller um die letzte St. Nikolaus herumgeschlichen. Mich verfolgt nämlich ein Fluch mit reifen PJK-Weinen. So stark ich die seit Jahrgang 2014 vor Ort probierten Weine finde, so wenig Glück hatte ich mit den von mir im laufe der Zeit erworbenen reiferen Flaschen. Ich bin mir sicher, dass das mehr an mir oder an meinen ganz konkreten Flaschen liegt, als an den Weinen oder dem Reifepotential insgesamt. Die Tage hatte ich dann den 2014er St. Nikolaus2014er St. Nikolaus, der einfach atemberaubend schön war und meine Pechsträhne endlich durchbrach. Insofern war es Zeit, sich zu trauen, die letzte Flasche 2010 zu öffnen.

2015 hatte ich den Wein das letzte Mal im Glas und war etwas ratlos.

Daher hab ich dem Wein heute etwas mehr Zeit gegeben und habe intensiver reingeschmeckt:

Kräutrige Nase und etwas süße, kandierte, gelbe Früchte. Honig und Wachs. Grünes Holz und steinige Mineralität.

Im Mund dicht aber kompakt, wieder steinige Mineralität, Kräuter aber auch wieder Noten von frisch gebrochenem grünen Holz. Recht kräftige, zupackende Säure. Feines Gerbstoffbitterl am Gaumen. Erst im Hintergrund taucht eine ziemlich süße Frucht auf.

Im mittellangen Abgang stehen grünes Holz, Säure und süße Frucht nebeneinander.

 

Es bleibt schwierig. Das ist ein guter Wein keine Frage. Aber man merkt ihm aus meiner Sicht das kühle Jahr doch an. Die Wachsigkeit in der Nase und diese fehlende Harmonie zwischen grünen Noten, Säure und Frucht sind da typisch.

Daher hat Peter Jakob Kühn hier die Herausforderungen des Jahrgangs gut gemeistert, aber eben auch keine Wunder vollbracht. In diesem Fall schließe ich auch aufgrund der Konsistenz mit dem 2015 getrunkenen Expemplar ein Flaschenthema aus.

PGV noch angemessen


25. September 2015:

Peter Jakob Kühns Weine habe ich zum ersten Mal auf dem Saarrieslingsommer 2015 verkostet. Da war auch der 2013er St. Nikolaus dabei. Dicht, kraftvoll aber kühl und natürlich viel zu jung war mein Eindruck. Heute war nun Gelegenheit, das mit einem reiferen Jahrgang zu verifizieren. Um es vorweg zu nehmen, ich bin etwas verwirrt. Mir scheint, der ist immer noch zu jung.

In der Nase pflanzlich kräutrige Töne, etwas süßer Pfirsich, riechbare Mineralität, leichte Reifenoten.

Im Mund sehr dicht, sehr jung, sehr trocken, viel saftige Säure. Herbe steinige Mineralität, Kräuter, Zitrusfrüchte, langer Abgang.
Gut? Ja, begeisternd? Irgendwie nicht ganz.
Ich habe noch eine zweite Flasche. Die bleibt wohl noch ein oder zwei Jahre liegen. Erst dann würde ich das PGV vergeben wollen.

Ca. 26,00 EUR

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