Kai Schätzel, Rheinhessen – Querkopf Silvaner Rheinischer Landwein trocken 2012

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20160515_215945Heute mal ganz mutig einen Orange Wine. Der erste, der mich beim Kosten überzeugt hat. Und viel mehr gute Oranges sind danach auch nicht dazu gekommen. Auf einer Verkostung im Hause Schätzel konnte ich vor einiger Zeit eine ganze Vertikale des Weins probieren. Da war sofort klar, dass der maischevergorene aber gleichzeitig reduktiv ausgebaute Wein jede Menge Zeit braucht.
Umso froher war ich, dass es noch den Jahrgang 2012 ab Weingut zu kaufen gab. Und selbst der Wein brauchte heute viel Luft und Zeit und eine höhere Trinktemperatur als andere Weißweine. Dann wird der Wein allerdings zum großen Genuß – auch zum Rote Beete Salat mit Ziegenkäse und Orangendressing.

In der Nase reife Quitte, Honig, Kräuter, etwas blumig aber auch alkoholische Noten.

Im Mund sehr weich, knackige, gerade noch angenehme Säure, viel roter Apfel, etwas Silvaner typische Honig- und Gemüsenoten. Ganz trocken und für einen Weißwein aufgrund der Maischestandzeit gerbstoffreich. Insgesamt schlank aber konzentriert. Guter und astringierender Abgang.

So wird ein Schuh aus dem Thema Orange. Andere setzen da nämlich zusätzlich auf einen oxidativen Ausbau, der aus meiner Sicht häufig dazu führt, dass der Wein nach Opas hausgekeltertem Streuobstapfelwein schmeckt, der ein halbes Jahr im halbvollen Plastikkanister vor sich hinoxidiert ist. Das brauch ich nicht, weder beim Apfel- noch beim Traubenwein.

Ca. 32,00 EUR / PGV angemessen (für Experimentierfreudige)

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